Situation der Pflegebedürftigkeit in Deutschland

Die Pflegebedürftigkeit in Deutschland steigt

Mit einer hilfebedürftigen Person in der Familie stehen Sie nicht alleine da. Aufgrund gesellschaftlicher Wandlungsprozesse kommt es zu einer steigenden Anzahl älterer Menschen. Dabei hat sich die Summe älterer Menschen nicht nur im Allgemeinen erhöht, sondern sie wächst auch proportional mit der Gesamtbevölkerung an.

Im Jahr 2005 gab es bereits 20,5 Millionen Menschen in Deutschland, welche 60 Jahre und älter waren. Die Tendenz steigt, bereits 2030 sollen statistisch gesehen 28,5 Millionen Menschen über 60 Jahre alt sein. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung der Bevölkerung. Lag die durchschnittliche Lebenserwartung 2004 bei Männer noch um die 76 Jahre und bei Frauen um die 81 Jahre, so steigt die durchschnittliche Lebenserwartung beider Geschlechter auf 100 Jahre im Jahr 2030.

Mit dem zunehmenden Alter steigt auch das Risiko pflegebedürftig zu werden. Beinahe jeder dritte Deutsche benötigt Hilfe, weil er seinen Alltag nicht mehr alleine bestreiten kann.

Wie viele Pflegebedürftige gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es 2,5 Millionen Menschen die pflegebedürftig sind. Im Jahr 2030 werden es ca 3,3 Millionen sein. Mehr als 2/3 dieser Personen werden zu Hause betreut. Weiterhin wird vermutet, dass weitere 2,5 Millionen ebenfalls von Familienmitgliedern betreut werden. Da sie jedoch keine Leistungen der Pflegekasse beziehen, können sie statistisch nicht erfasst werden.

Ca. 5 Millionen Menschen sind in Deutschland im Gesundheitswesen tätig. Die größte Berufsgruppe sind die Pflegeberufe mit ca. 4 Millionen Beschäftigten. Heute schon können ca. 40.000 Fachkräftestellen nicht besetzt werden. Im Jahre 2020 werden ca. 224.000 mehr Vollzeitkräfte benötigt.

Darüber hinaus sind die Pflegkräfte physisch und psychisch häufig so überlastet, dass höhere Fehlzeiten und gesundheitliche Ausfälle zu erwarten sind, so dass sich der Mangel an Pflegekräften nochmals deutlich erhöht. Prognosen gehen von 630.000 fehlenden Vollzeitkräften im Jahr 2030 aus. Deutschland ist hier besonders betroffen.

Da die häusliche Betreuung durch osteuropäische Betreuungskräfte nach wie vor in keiner gesetzlichen Regelung verankert ist, bedarf es in diesem Bereich um Klarheit.