Menschen mit stark eingeschränkter Bewegungsfreiheit sind besonders gefährdet, Druck- oder Liegegeschwüre zu entwickeln. Dabei kann das Wundliegen mit gezielten pflegerischen Maßnahmen und speziellen Hilfsmitteln therapiert und oft sogar verhindert werden.
Die Mitarbeiter des Pflegedienstes müssen nach standardisierten Kriterien das Dekubitusrisiko ermitteln. Nur so können die erforderlichen Pflege- und Vorsorgemaßnahmen eingeleitete werden. Wenn bereits Wunden bestehen, können diese in insgesamt vier Stadien zugeordnet werden, die von der Größe und dem Aussehen dieser Wunde bestimmt werden. Diese Zuordnung ist für die Wahl der Behandlungsmethoden entscheidend, denn die Wundversorgung, Lagerung, Mobilisierung, Ernährung und die komplette Pflege des Patienten muss abgestimmt werden, um die Heilung der entstanden Geschwüre zu fördern.
Die aktivierende Pflege motiviert den Patienten zu Bewegung, da die Mobilisation des Körpers durch das Bewegen jedes einzelnen Gelenkes den Kreislauf und die Durchblutung anregt. Auch die Hautpflege ist ein wichtiges Thema, da die Haut nicht austrocknen und zusätzlich gereizt werden darf. Dekubituspatienten haben einen erhöhten Eiweißbedarf und benötigen deshalb viele Milchprodukte. Die Vitamine, Mineralstoffe wie Kalzium, Natrium, Kalium und Spurenelemente wie Zink und Phosphor fördern die Wundheilung. Auch auf ausreichendes Trinken (mind. 1,5 Liter pro Tag) sollte geachtet werden.
Um die Druckstellen zu entlasten muss der Patient regelmäßig umgebettet werden. Auch Wechseldrucksysteme können dazu verwendet werden, bei denen die Kammern der Matratze nach einem Zeitplan unterschiedlich mit Luft ausgefüllt werden. Auch Rollstuhlfahrer können spezielle Unterlagen nutzen, die das Gewicht optimal verteilen und Durchblutungsstörungen an den gefährdeten Stellen vermeiden.