Schlafen Sie gut! – Aber wie eigentlich?

Dass guter Schlaf unerlässlich ist, um den Alltag erfolgreich bestreiten zu können, ist hinreichend bekannt. Fast ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch schlafend – und hat er eine Nacht nur wenig Schlaf bekommen, fühlt er sich am nächsten Tag oftmals gleich kraft- und antriebslos. Gesunder Schlaf ist in jeder Lebensphase von großer Bedeutung, dennoch hält sich hartnäckig der Mythos aufrecht, mit steigendem Alter nehme der Bedarf daran ab. Was sich tatsächlich im Laufe des Lebens ändert, sind die Abläufe im Körper und damit die unterschiedliche Intensität der Schlafphasen. Der allgemein genannte Bedarf von etwa acht Stunden pro Nacht bleibt hingegen auch im höheren Alter bestehen.

Der Körper von Senioren produziert das Schlafhormon Melatonin in geringerem Maße als in jüngeren Jahren, dadurch verkürzt sich die Tiefschlafphase. Die Dauer des leichten Schlafs verlängert sich dementsprechend, in die sich auch immer wieder kurze Wachmomente einschleichen. Dadurch wird der Schlaf oft als weniger erholsam empfunden, weil die Personen schneller von äußerlichen Umständen wie zum Beispiel Geräuschen aufgeweckt werden und nicht mehr durchschlafen. Tatsächlich klagen bis zu 50 Prozent der Menschen über 65 Jahren über chronische Schlafstörungen.

Wie sinnvoll ist Mittagsschlaf?

Eine weitere Ursache für ein verändertes Schlafverhalten ist eine Umstellung im Tag-Nacht-Rhythmus von Senioren. Sie gehen häufig recht früh am Abend ins Bett, um dann nach der üblichen Stundenanzahl an Schlaf mitten in der Nacht wieder aufzuwachen. So werden sie früher am Tag wieder müde, was sie, bedingt durch ihren flexiblen Tagesablauf, oft durch ein Nickerchen am Nachmittag wieder auszugleichen versuchen. Doch ist das wirklich sinnvoll?

Statt sich tagsüber eine Runde aufs Ohr zu legen raten Experten eher dazu, sich an der frischen Luft zu bewegen, Licht in der Mittagssonne zu tanken und etwa eine halbe Stunde intensiv spazieren zu gehen. Tageslicht taktet den Schlaf-wach-Rhythmus und regelmäßige Bewegung im Freien fördert guten Schlaf. Sollte dennoch ein kurzer Mittagsschlaf nötig sein, sollte dies täglich zur gleichen Zeit und Dauer geschehen. Ins Bett sollte sich am Abend wirklich nur zum Schlafen gelegt werden – und das auch erst dann, wenn die Müdigkeit groß genug ist. Es ist kontraproduktiv, sich stundenlang hellwach hin und her zu wälzen und zu grübeln. Wenn man nicht einschlafen kann, sollte man sich lieber an einen gemütlichen Platz setzen und entspannenden Dingen wie beispielsweise Stricken nachgehen, um müde zu werden. Spannende Filme im Fernsehen sind hingegen tabu: Sie lassen den Puls hochschnellen, wodurch der Körper nicht in den Ruhemodus schalten kann.

Problematisch für einen durchgängigen Schlaf kann auch erhöhter Harndrang im Alter sein, der die Senioren nicht zur Ruhe kommen lässt. Wenn der betroffenen Person eine Pflegekraft im Rahmen einer 24 Stunden Betreuung zur Verfügung steht, können diese Umstände dadurch erleichtert werden. Die Betreuungskraft lebt rund um die Uhr im Haus des Patienten, kann also auch jederzeit nachts bei Toilettengängen behilflich sein und hinterher eine heiße Milch mit Honig oder einen Baldriantee zubereiten, der beim Einschlafen hilft. Eine solche Betreuungskraft kann über domisano.de vermittelt werden.

Ernährung kann den Schlaf beeinflussen

Im Gegensatz zu beruhigenden Tees sollten aufputschende Getränke wie Kaffee, schwarzer Tee oder Energydrinks bereits ab dem frühen Nachmittag gemieden werden, da ihre Wirkung lange vorhält. Auch von schweren Abendmahlzeiten sollte abgesehen und stattdessen lieber leichte Kost zu sich genommen werden. Alkoholkonsum am späten Abend macht ebenfalls unruhig und ist daher nicht sehr förderlich für einen guten Schlaf. Auch Rotwein, bekannt als angebliche Einschlafhilfe, ist mit Vorsicht zu genießen: Man schläft womöglich schneller ein, wacht dafür aber auch früher wieder auf. Besondere Vorsicht ist im Umgang mit Schlafmitteln geboten. Manche sorgen dafür, dass die Personen am Tag müde und unaufmerksam werden, wodurch sich die Unfallgefahr erhöht. Außerdem können einige Wirkstoffe schnell abhängig machen. Schlaftabletten sollten, wenn überhaupt, nur im Notfall und nach vorheriger Absprache mit dem Arzt eingenommen werden. Pflanzliche Mittel wie Baldriantropfen, Melisse oder Lavendelblüten eignen sich hingegen gut als Einschlafhilfen. Hierbei kann ein Apotheker zu Rate gezogen werden.