Wenn das Gedächtnis nachlässt

Jeder von uns ist ab und zu vergesslich. Ob das der vor langer Zeit vereinbarte Zahnarzttermin oder nur der verlegte Hausschlüssel ist – wer kennt das nicht? Doch wann steckt hinter der „normalen“ Vergesslichkeit mehr hinter und in welchen Fällen wäre es ratsam einen Facharzt aufzusuchen?

Eine „normale“ Vergesslichkeit ist noch lange kein Grund zur Sorge. Doch wenn das Kurzzeitgedächtnis und der Orientierungssinn häufiger und über einen längeren Zeitraum eine Störung aufweisen, sollte ein Facharzt aufgesucht werden.

Was bedeutet eigentlich Demenz?
Etwa 1,2 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einer Demenzerkrankung. Betroffen sind vor allem Menschen, die älter sind als 65 Jahre. Demenz ist eine Erkrankung des Gehirns, bei der das Denken und die Fähigkeiten zur alltäglichen Lebensführung beeinträchtigt sind. Als Leitsymptom gilt die Gedächtnisstörung. Am Anfang vergessen die Betroffenen tagesaktuelle Dinge, in dem weiteren Verlauf verschwinden auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses.
Die wörtliche Übersetzung von Demenz lautet: „ohne Geist sein“ und verdeutlicht, was mit dem Betroffenen passiert: Das Denkvermögen ist betroffen, der Ideenfluss geht verloren, die Sprache verändert sich. Neben der räumlichen geht auch die zeitliche Orientierung verloren, bis lang bekannte Personen und Familienangehörige nicht erkannt werden und die Gefühlskontrolle komplett gestört ist. Die Betroffenen verlieren die Kontrolle über sich selbst und verändern das gesamte Wesen.

Was genau ist „Alzheimer“?
Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenzerkrankungen: Rund sechs von zehn Demenzen resultieren aus einer Alzheimer-Erkrankung. Bei einer Alzheimer-Erkrankung sterben im Gehirn Nervenzellen ab. Dadurch verliert der Erkrankte nach und nach geistige Fähigkeiten wie räumliche und zeitliche Orientierung, Erinnerungsvermögen aber auch Persönlichkeitsmerkmale. Dem Betroffenen selbst fallen die Gedächtnisstörungen meist nicht auf, deshalb ist für die genaue Diagnose die Mitarbeit von Bezugspersonen und Angehörigen sehr wichtig. Neben der Krankengeschichte können mit einfachen Testverfahren die Alzheimer-Demenz bereits im Frühstadium diagnostiziert und medikamentös behandelt werden, sodass die Symptome deutlich verzögert werden können. Ganz wichtig bleibt die Kommunikation mit anderen Menschen, wie Familienangehörige, Freunden, Bekannten und in Selbsthilfegruppen. Auch Gedächtnistraining wird geraten, um die Merkfähigkeit zu trainieren.